Was sind die Unterschiede zwischen Sardellen, Sardinen und Anchovis?
Viele haben mit Sicherheit schon von Sardellen und Sardinen gehört. Jedoch können nur wenige den wirklichen Unterschied zwischen diesen Speisefischen erklären. Noch mysteriöser wird es bei der Anchovis. Alle Fische zeichnen sich durch ihre schmale Form und ihrer silbrigen Haut aus. Die genauen Unterschiede sollen nachfolgend verdeutlicht werden.
Die Sardelle
Die Sardelle ist eine spezielle Heringsart, die zu den Knochenfischen gehört. Es handelt sich um Schwarmfische, welche sich von Plankton ernähren. Diese Fische kommen in gemäßigten und tropischen Breiten vor, wobei sie sich vor allem in Küstennähe aufhalten. Sardellen sind zwischen 2 und maximal 40 cm lang und weisen einen spindelförmigen Körper mit ovalem Querschnitt auf. Erkennbar sind diese Fische an ihrer gegabelten Schwanzflosse und den fehlenden Seitenlinienorganen.
Sardellen sind kleiner als Sardinen. Sie werden in aller Regel in Salz eingelegt und somit haltbar gemacht. In Olivenöl eingelegt werden sie auch als Sardellenfilets angeboten. Wenn Sardellen über längere Zeit im Salz reifen, erreichen sie einen sehr intensiven Geschmack. Das Fleisch ist dagegen recht mürbe. In den Mittelmeerländern werden Sardellen meist frisch angeboten.
Auch wirtschaftlich hat die Sardelle eine große Bedeutung. Insbesondere die südamerikanische Sardelle wird meist zu Fischmehl oder Fischöl verarbeitet. Das Fischmehl wird in praktische Pellets gepresst und dient als Futter für Schweine auf den Schweinefarmen, aber auch als Futter für Lachse auf den Lachsfarmen.
Die Sardine
Die Sardine gehört ebenfalls zur Familie der Heringe. Sie wird auch atlantische oder europäische Sardine genannt. Als Speisefisch hat sie eine große Bedeutung. Sie ist im nördöstlichen Atlantik, in der Nordsee, im Mittelmeer, aber auch im Marmarameer und im Schwarzen Meer zu finden. Ihren Namen hat der Fisch nach der Insel Sardinien, welche die zweitgrößte Insel im Mittelmeer ist. Die Sardine wird durchschnittlich um die 28 cm lang. Ihr Körper ist zylindrisch und besitzt einen abgerundeten Bauch. Die Rückenflosse erstreckt sich in bis zu 21 Weichstrahlen, die Afterflosse in bis zu 23 Strahlen, wobei die letzten beiden besonders lang sind. Hinter dem Rückenflossenansatz liegt der Bauchflossenansatz.
Im Gegensatz zur kleineren Sardelle wird die Sardine in aller Regel als ganzer Fisch verspeist. Die Sardine besitzt einen Fettanteil von 5,2 Prozent. Hierzulande wird der Fisch in Öl eingelegt angeboten. Dann wird diese als Ölsardine bezeichnet. Ein richtiges Genusserlebnis stellt jedoch die gegrillte Sardine dar. Insbesondere in Spanien und Portugal werden Sardinen auf dem Grill zubereitet.
Die Anchovis
Die Anchovis wird auch als Europäische Sardelle bezeichnet. In der süd- und mitteleuropäischen Küche werden gesalzene, filetierte und fermentierte Anchovis als Sardellen zum Zwecke des Würzens eingesetzt. Hieraus werden zum Beispiel Fischsaucen und Sojasaucen gefertigt. Anchovis reifen in Salzlake über mehrere Jahre. Sie besitzen einen sehr intensiven Geschmack und besitzen einen sehr hohen Salzgehalt. Für den direkten Verzehr eignen sie sich daher nicht.
Anchovis, die etwas schwächer gesalzen sind, werden auch als Sprotten bezeichnet. Sie reifen in Pökelsalz und werden mit Kräutern und Gewürzen fermentiert. Sprotten sind in der nordeuropäischen und skandinavischen Küche zu finden. Anchovis gehören zur selben Heringsart wie die vorgenannte Sardelle. Diese Speisefische sind deutlich kleiner als die Sardine.
Zu welchen Gerichten passen Sardellen?
Die kleineren Sardellen lassen sich sehr gut als salzige Beilage verwenden. In der italienischen Küche werden zum Beispiel Spaghetti mit Sardellen und Tomaten angeboten. Ebenso gibt es Gerichte mit Blumenkohl, Kapern und Sardellen. Auch der norddeutsche, dithmarsche Kartoffel-Sardellen-Auflauf darf nicht unerwähnt bleiben. Selbst grüne Bohnen lassen sich mit Sardellen verfeinern. Eine salzige Note geben Sardellen zum Beispiel bei gebratenem grünen Spargel mit Knoblauch, Pinienkernen und Parmesan. Wer es einfach mag, der kann Sardellen aber auch marinieren oder frittieren.
Bei der Darreichung gibt es jedoch einige Unterschiede. Hierzulande werden Sardellen ohne Kopf und Schwanz als Gewürz auf dem Teller angeboten. In südlichen Küchen werden dagegen die vollständigen Sardellen angeboten. Hier muss zuvor der Kopf und auch der Schwanz entfernt werden, wenn dieser nicht mitgegessen werden soll.
Zu welchen Gerichten passen Sardinen?
Sardinen können nicht nur in Gänze gegrillt angeboten werden, sondern auch filetiert. Sie passen zum Beispiel sehr gut zu einem Tomatensalat oder vielleicht sogar zu einem Erdbeer-Gurkensalat. Selbst auf dem Brot werden Sardinen häufig als Happen angeboten. Eine Spezialität sind die Tomaten-Sardinen-Türmchen, welche mit Pinienkernen und Frischkäse übereinander aufgeschichtet angeboten werden. Interessant sind aber auch mit Sardinen gefüllte Frühlingsrollen.
Eine französische Spezialität stellt Pissaladière aux sardines dar. Es handelt sich um eine Blechpizza mit Zwiebeln, Oliven und Sardinenstücken, die einen besonders intensiven Geschmack verspricht. Darüber hinaus lassen sich gebackene Sardinen auch zu vielen europäischen und deutschen Gerichten kombinieren. Wenn Sardinen als ganzer Fisch angeboten werden, dann werden diese mit Kopf und Schwanz angeboten.
Hierzulande werden Sardellen, Sardinen und Anchovis in Dosen angeboten. Während Sardellen und Anchovis eine gewisse Ähnlichkeit besitzen, müssen diese deutlich von der Sardine unterschieden werden. Sardinen werden als ganzer Fisch verspeist, wobei er gegrillt eine echte Delikatesse darstellt. Die Sardine ist daher auch wesentlich größer als die Sardelle. Sardelle und Anchovis gehören ebenfalls zur Heringsfamilie. Sie werden meist in Salz eingelegt und dienen bei Speisen als Gewürz oder werden zu Fischmehl verarbeitet.