Visualisieren mit Mind Mapping

Visualisieren mit Mind Mapping

17 Mai 2021 0 Von Stephen C.

Zunächst stellt eine Mind Map lediglich eine Visualisierungstechnik dar, mit der besondere Sachverhalte sichtbar gemacht werden können. Jedoch kann Mindmapping noch wesentlich mehr. Hiermit erhalten Sie eine universell einsetzbare Notiz- und Lerntechnik, mit welcher unser Gehirn überaus effizient geschult wird. Erfahren Sie hier, um was es sich bei diesen Techniken handelt.

Was ist Mindmapping?

Während herkömmliche Notizen, Tabellen und Diagramme mehrfach gelesen werden müssen, um daraus etwas zu lernen, nutzen viele Menschen eine Mind Map, mit der es sich wesentlich einfacher lernen lässt. Hintergrund ist folgender. Die linke Gehirnhälfte des Menschen ist für das analytische Denken verantwortlich. Hier können die vorgenannten Notizen und Diagramme gespeichert werden. Ebenso gehören hierzu die wichtigen Bereiche Sprache, Logik, Zahlen sowie lineare und geordnete Dinge.

Die rechte Gehirnhälfte ist dagegen für die bildliche Vorstellung zuständig. Hierüber erkennen Sie Formen, Farben, Muster und akustische Rhythmen. Hier werden natürlich auch Fotos, Gemälde und Zeichnungen verarbeitet und behalten.

Beim Mindmapping können die Fähigkeiten der linken als auch rechten Gehirnhälfte gleichzeitig genutzt werden. Vorteilhaft ist, dass durch diese Art von Multitasking eine noch bessere Leistungsfähigkeit hervorgebracht wird. Das menschliche Gehirn wird optimal ausgelastet.

Weitere Vorteile einer Mind Map

Eine Mind Map kann wesentlich flexibler gestaltet werden. Sie müssen hier nicht nur Notizen schwarz auf weiß lesen. Beispielsweise können Sie an jeder Stelle noch etwas einfügen, löschen, erweitern bzw. verändern. Mindmapping regt durchaus die Kreativität an und eignet sich zudem zur Gruppenarbeit. Das menschliche Gehirn ist immer auf der Suche nach bildlichen Darstellungen, da sich diese besser merken lassen.

So kann eine Mind Map aussehen

Zunächst sollten Sie ein leeres Blatt Papier nehmen und das zentrale Lernthema in die Mitte aufschreiben. Idealerweise wählen Sie ein Blatt im Format DIN A3 oder noch größer. Damit die einzelnen Punkte noch besser gemerkt werden können, sollten Sie groß schreiben und auch verschiedene Farben verwenden. Vielleicht möchten Sie auch ein Bild einfügen. Sie können dieses selbst malen oder ein Foto einkleben.

Sammeln Sie nun die unterschiedlichsten Schlüsselworte, die zu diesem Thema passen. Platzieren Sie die Begriffe großzügig um das Hauptthema herum an. Verbinden Sie die Begriffe mit Strichen bzw. Ästen zum Hauptthema. Die Reihenfolge spielt hierbei keine Rolle. Auch hier sollten Sie bestenfalls verschiedene Farben einsetzen. Sie können wieder mit Bildern arbeiten.

Die neuen Schlüsselworte stellen erneut Ausgangspunkte für weitere Unterzweigungen dar. Sie können eine Mind Map immer weiter unterteilen, sodass sich eine recht große Verästelung ergibt.

Es gibt einige Regeln für Mindmapping

Wenn Sie sich ernsthaft mit Mind Mapping beschäftigen, können die folgenden Regeln nützlich sein. Am besten verwenden Sie unliniertes Papier als Grundlage und achten auf ein größtmögliches Format. Das Blatt sollten Sie querlegen, um auch an den Seiten genügend Platz zu haben. Beginnen Sie immer in der Mitte. Wie bereits erwähnt, sollten Sie groß schreiben und unterschiedliche Farben nutzen.

Für das Hauptthema können Sie ein Bild zeichnen. Dieses bleibt dann besser in Erinnerung. Das Hauptthema und auch die nachfolgenden Hauptkategorien sollten bestenfalls in Blockschrift erfolgen. Die Unterthemen können auch kleingeschrieben sein. Verfassen Sie weitere Gedankenebenen und lassen diese von den vorherigen Knotenpunkten verzweigen.

Zur Verdeutlichung wichtiger Bereiche können Sie diese mit einer bestimmten Farbe umkreisen. Indem Sie Ihre Mind Map bunter machen, lernen Sie gleichzeitig deren Inhalte und können sich an besondere Punkte auch später gut erinnern.

Nicht immer alle Regeln befolgen

Es gibt glücklicherweise keine festen Mindmapping-Regeln. Sie können also durchaus davon abweichen. Schließlich hängt es vom Lernthema ab, sodass Sie auch zu unterschiedlichen Zielen kommen können.

Mit bunten Bildern und Zeichnungen sollten Sie nicht geizen. Wenn Sie der Auffassung sind, dass Sie nicht so künstlerisch sind, dann können Sie im Internet oder im Schreibwarenhandel auch vorgefertigte Sticker und Aufkleber kaufen. Ganz so ernst müssen Sie Ihr Mindmapping-Werk auch nicht nehmen. Ein bisschen Spaß darf hier ebenfalls nicht fehlen.

Computerunterstützte Mindmapping-Programme

Selbstverständlich bieten auch viele Softwarehersteller Mindmapping-Programme an. Diese lassen sich die Software aber recht teuer bezahlen. Leider lassen sich die eigenen Ideen zu einem Thema nicht so schnell einfach aufs Papier bringen. Stattdessen arbeiten Sie mit einer virtuellen Leinwand, die jedoch in der Größe zu allen Seiten unbegrenzt groß ist. Einer der großen Nachteile ist, dass Sie wahrscheinlich die komplette Mind-Map nicht auf dem Bildschirm sehen können. Das Scrollen kann dann recht störend wirken. Dennoch sollen hier auch einige der bekannten Mind-Mapping-Programme kurz erwähnt werden.

Mind Manager

Mind Manager wurde quasi vom Begründer dieser Visualisierungstechnik entwickelt. Das Programm ist vornehmlich für Windows-PCs zugeschnitten, zeigt hier aber leichte Stabilitätsprobleme. Mittlerweile gibt es auch eine wesentlich stabilere Mac-Version.

Eminec MyMap

Hierbei handelt es sich um eine deutschsprachige Software, die mit einem enormen Funktionsangebot punkten kann. Sie können auf der Homepage des Herstellers eine kostenlose Testversion für Windows herunterladen.

FreeMind

FreeMind ist als OpenSource kostenlos erhältlich. Das Programm muss sich nicht hinter den anderen Anbietern verstecken. Es läuft unter Java und ist vollständig plattformunabhängig. Mittlerweile gibt es das Programm auch mit deutscher Spracheinstellung.

MindMeister

Dank Web 2.0 können Sie MindMeister direkt über den Internetbrowser laufen lassen. Vorteilhaft ist, dass Sie quasi von überall auf Ihr Mind-Mapping zugreifen können. Selbst eine Teambearbeitung wird von diesem Programm unterstützt. Neben einer kostenlosen Basis-Version gibt es noch eine kostenpflichtige Premium-Version.

Fazit:

Mindmapping ist eine interessante Alternative, mit der sich auch schwierige Sachverhalte etwas einfacher lernen lässt. Durch eine optische Gliederung, Verwendung von Farben, großen Buchstaben und auch Bildern kann das menschliche Gehirn wesentlich besser ein Thema aufnehmen. Diese besondere Visualisierungstechnik erfreut sich zunehmend große Beliebtheit. Insoweit kann diese Ihnen vielleicht ebenfalls zur Bewältigung schwerer Lerninhalte helfen.