Lohnt sich ein Lerncomputer für Kinder?

Lohnt sich ein Lerncomputer für Kinder?

21 April 2020 0 Von Alicia J.

Viele Eltern überlegen, ob sie ihren Kindern vor dem Start in den Schulalltag einen speziellen Lerncomputer kaufen sollen. Natürlich ist es wichtig, dass auch Kinder möglichst frühzeitig an die digitale Welt herangeführt werden. Auf dem Markt werden die unterschiedlichsten Lerncomputer von renommierten Markenherstellern angeboten. Optisch sehen sie meist einem kompakten Laptop sehr ähnlich. Trotz eines meist günstigen Einstiegspreises ist es jedoch fraglich, ob sich ein solcher Kindercomputer lohnt. Der nachfolgende Ratgeber soll Ihnen hier weiterhelfen.

Was sind Lerncomputer für Kinder?

Lerncomputer sind besonders kindgerecht gehalten und richten sich an drei- bis sechsjährige Kinder, die auf spielerische Weise die ersten Lernaufgaben lösen möchten. Optisch präsentieren sich diese Geräte in einem bunten Gehäusedesign. Als Bildschirm wird bei einfachen Modellen ein relativ kleines Monochrom-LC-Panel verwendet, während die höherwertigen Modelle schon mit einem Farbdisplay ausgestattet sind. Neben dem Laptop-Design erfreuen sich immer häufiger die Kinder-Tablets große Beliebtheit.

Die meisten Geräte sind mit zahlreichen Lernprogrammen ausgestattet. Einige Modelle lassen sich auch nachträglich noch mit weiterer Lernsoftware erweitern. Moderne Geräte bieten Ihnen eine gesicherte Chat-Funktion, damit die Kleinen mit ihren Freunden kommunizieren können. Insoweit dürfen bei diesen Geräten Lautsprecher und Mikrofon nicht fehlen. Selbst eine einfache Webcam ist hier zu finden.

Die installierte Software ist so ausgeführt, dass Eltern und Kinder diese einfach bedienen können. Die Lernspiele können nach Alter ausgewählt werden. Schrittweise erlernen Kinder Lesen, Rechnen und bestimmte Wissensgebiete. Dabei steht die grafische und akustische Umsetzung hier im Vordergrund.

Welche Hersteller bieten Kindercomputer an?

Zu den bekannten Herstellern von Lerncomputern für Kinder gehören die britische Vtech Holding Ltd. mit Sitz in Hamilton auf Bermuda sowie die amerikanische Mattel Inc. mit Sitz in El Segundo. Zum Produktsortiment von Mattel gehört auch die Marke Fisher-Price, welche Lerncomputer für Kinder herstellt. Dabei setzt das Unternehmen auf die 1999 übernommene Lernsoftware-Firma The Learning Company.

Vtech bietet Ihnen unterschiedliche Geräte im Laptop- und Tablet-Design an. Während die Kinder-Tablets mit einem berührungsempfindlichen Display ausgestattet sind, besitzen die Kinder-Laptops eine vollständige QWERTZ-Tastatur sowie eine Maus. Mattel setzt mit seinem Fisher-Price Modell auf die Tablet-Bauweise.

Worauf sollten Sie beim Kauf achten?

Zunächst haben Sie die Wahl zwischen dem klassischen Laptop mit Tastatur und Maus oder einem Tablet-Computer. Letztere bieten Ihnen meist ein größeres Display, welches sogar mit Touchunterstützung versehen ist.

Achten Sie beim Kauf auf eine abwechslungsreiche Auswahl an Lern-Apps. Diese sollten die meisten Fächer im Vorschulalter berücksichtigen. Zu den nützlichen Features gehört zudem noch ein E-Reader, mit dem Texte selbst gelesen und auch vorgelesen werden können. Lautsprecher und Mikrofon sollten zur Grundausstattung gehören. Auf diese Weise ist es unter anderem möglich, eine Fremdsprache zu lernen. Zum gesicherten Chatten mit Freunden kann eine integrierte VGA-Kamera nützlich sein. Hier finden Sie meist keine hochauflösenden Kameramodelle. Darüber hinaus versehen viele Hersteller Lerncomputer mit einem Musikplayer. Dies sollte aber auch die einzige Ablenkung sein.

Weniger nützlich wäre zum Beispiel ein Videoplayer. Anstatt zu Lernen würden die meisten Kinder sich hierüber lieber Videofilme ansehen. Dies würde dem Lerneffekt entgegenwirken. Einen ungesicherter Internetzugang darf ein Lerncomputer nicht beinhalten.

Echter Laptop als Alternative

Ältere Kinder wünschen sich natürlich einen richtigen PC oder einen Laptop. Andererseits versuchen viele Eltern, ihre Kinder so lange wie möglich vor den digitalen Medien zu schützen. Das klappt natürlich nicht wie gewünscht. Spätestens mit Schulbeginn besitzen die meisten Kinder schon ein eigenes Smartphone. Dann liegt es nahe, dass auch der erste PC oder der Laptop nicht lange auf sich warten lässt.

Wenn Sie jüngere Kinder wirklich an einen echten PC heranführen möchten, dann sollten Sie immer anwesend sein. Schränken Sie nach Möglichkeit den Internetzugriff ein. Erlauben Sie Kinder lediglich mit kindgerechter Software zu arbeiten. Online gibt es spezielle Webseiten, die für Kinder ausgelegt und zertifiziert sind. Auch hierüber werden viele spannende Lernthemen angeboten. Dennoch ist es ratsam, wenn Sie hier ein zeitliches Limit setzen und die Aufsicht keinesfalls vernachlässigen.

Hier haben Lerncomputer für Kinder natürlich Vorteile, da diese wirklich nur mit passender Lernsoftware ausgestattet sind.

Können Kinder schneller süchtig werden?

Tatsächlich haben Experten herausgefunden, dass technische Geräte in hohem Maße das Interesse der Jüngsten wecken. Ein heißes Thema stellen Smartphones, Tablets und Computer dar. Kinder sehen diese Geräte in erster Linie als Spielzeug an. Auch ein Lerncomputer gehört in diese Sparte, auch wenn die Programme einem ganz anderen Zweck dienen. Sie sollten unbedingt vermeiden, Kinder über einen längeren Zeitraum unbeaufsichtigt mit einem Lerncomputer spielen zu lassen. Das digitale Lernen sollte keine Alternative zum richtigen Spielen im Freien werden.

Lerncomputer für Kinder können in vielen Bereichen hilfreich sein. Sie unterstützen die Eltern bei zahlreichen Lernaufgaben. Jedoch sollten diese Geräte erst ab einem Alter von mindestens 3 Jahren genutzt werden. Experten raten, dass den Kindern ein bestimmter Zeitrahmen zum Lernen eingeräumt wird. Auf dem Kindercomputer sollten sich mehr Lernprogramme als andere Unterhaltungsprogramme befinden. Insgesamt dienen Lerncomputer als hilfreiche Unterstützung und sollten dennoch nicht ausschließlich genutzt werden.