Römische Zahlen sind auch heute noch angesagt

Römische Zahlen sind auch heute noch angesagt

25 Oktober 2020 0 Von Alicia J.

Viele fragen sich, warum es immer noch in vielen Lebensbereichen römische Zahlen gibt, obwohl in heutiger Zeit meist nur mit arabischen Zahlen gerechnet wird. Die römischen Zahlen sind beispielsweise an alten Hausfassaden zu sehen und geben dort das Baujahr wieder. Bahnhofsuhren zeigen teilweise die Uhrzeit mit römischen Zahlen. Aber auch Registereinträge in Lexika werden damit geordnet.

Was es mit den römischen Zahlen auf sich hat

Ursprünglich geht das römische Zahlensystem auf die alten Kerbschriften zurück. Die Ziffern sind nach dem Prinzip der sogenannten Fünfer- und Zehner-Bündelung angeordnet. Hieraus entstanden beispielsweise die wichtigsten Gruppierungen, wie

  • I für 1,
  • V für 5,
  • X für 10,
  • L für 50,
  • C für 100,
  • D für 500,
  • M für 1.000.

Diese Auflistung ist besonders dann wichtig, wenn größere Zahlen dargestellt werden sollen. Jedes Zeichen ist einem bestimmten Wert zugeordnet. Die Zeichen werden der Größe sortiert von links nach rechts aneinandergereiht. Wichtig zu wissen ist, dass jedes Zeichen höchstens dreimal hintereinander gereiht werden darf.

Die vorgenannte Gruppierung kann sich jeder mit dem Merksatz „In Vielen X-beliebigen Lagern Campen Die Mädchen“ einprägen. Hier ist auf jeden Anfangsbuchstaben zu achten.

Vor etwa 500 Jahren wurde das römische Zahlensystem gegen das arabische ausgetauscht. Dennoch darf dieses in der Leistungsfähigkeit nicht vernachlässigt werden.

Die Besonderheiten des römischen Zahlsystems

Römische Zahlen können addiert und subtrahiert werden. Von daher wird das Zahlsystem auch als additive Zahlschrift bezeichnet. Eine 0 beinhaltet die römischen Zahlen nicht. Wie zuvor erwähnt, können gleiche Zeichen nur dreimal hintereinander geschrieben werden.

Interessant ist beispielsweise die Additionsregel. Steht ein kleinerer Zahlenwert hinter einem größeren, dann wird dieser Wert addiert. Ein Beispiel stellt das Sozialgesetzbuch XII dar. Hinter der römischen Ziffernfolge XII verbirgt sich die arabische Zahl 12. X + I + I entsprechen 10 + 1 + 1 gleich 12.

Anders gestaltet ist die Subtraktionsregel. Steht ein kleineres Zeichen vor einem größeren Zahlenwert, so wird der kleine Zahlenwert subtrahiert. Ein Beispiel stellt die römische Ziffernfolge IX dar. Eigentlich müsste hier X – I stehen. IX bedeutet 10 – 1 gleich 9.

Eine weitere Besonderheit ist, dass es sich beim römischen Zahlensystem um kein Stellenwertsystem handelt. Die Ziffer V steht für die arabische 5. Die arabische Zahl 555 bezieht sich auf die Einer-, Zehner- und Hunderter-Stelle. Die römische Ziffer V kann daher nur weit rechts von der Ziffernfolge stehen und bezeichnet einzig und allein den Wert 5.

Arabische Zahlen in römische Zahlen konvertieren

Es kann durchaus viel Spaß machen, herkömmliche Zahlen in das römische Zahlensystem zu konvertieren. Das Geburtsjahr 1965 wird dabei wie folgt aufgeteilt:

  • M für 1.000,
  • CM für 900, also 1.000 – 100,
  • LX für 60, also 50 + 10 und
  • V für 5.

1965 wird in römischen Zahlen somit als MCMLXV abgebildet.

Als wichtiges Hilfsmittel sollte eine Übersichtstabelle mit den wichtigsten römischen Zahlen erstellt werden. Entsprechend der richtigen Aneinanderreihung lassen sich damit alle arabischen Zahlen darstellen. Dennoch erfordert es etwas Übung, um sich mit dieser antiken Rechenweise auseinander zu setzen.

Wo werden die römischen Zahlen heute noch eingesetzt?

Einige Beispiele wurden schon eingangs erwähnt. Vielfach werden damit Jahresangaben gekennzeichnet. Dabei kann es sich um das Baujahr von älteren Gebäuden handeln, aber auch um die Jahresangabe im Abspann eines Kinofilms. Damit wird gekennzeichnet, wann der Film erschienen ist.

Römische Zahlen sind darüber hinaus in Inhaltsverzeichnissen, in Registereinträgen oder zur Kennzeichnung der Seitenzahlen eines Vorwortes zu finden. Durchaus lassen sich damit auch Auflistungen erstellen. Nicht unerwähnt bleiben soll, dass römische Zahlen in vielen deutschen Gesetzen vorkommen. Im einfachsten Fall werden damit die jeweiligen Absätze einer Gesetzesvorschrift bezeichnet. Es gibt aber auch viele Gesetze, die fortlaufend mit einer römischen Zahl gekennzeichnet sind. Hierzu gehören die Sozialgesetzbücher von I bis XII.

Sehr beliebt sind die römischen Ziffern auf Uhrblättern. Dabei entsprechen die Ziffern I bis XII den arabischen Ziffern 1 bis 12 Uhr. Diese Uhren gibt es teilweise noch an Bahnhöfen. Am häufigsten sind die römischen Varianten bei schmuckvollen Armbanduhren zu finden.

Wie können römische Zahlen auf der Computertastatur dargestellt werden?

Im Grunde ist es relativ einfach, römische Zahlen auf der PC-Tastatur zu finden. Für die römischen Ziffern 1 bis 3 verwendest du einfach das große I. Die Zahl 3 ergibt folglich III. Alle übrigen römischen Zahlen von V, X, L, C, D bis M lassen sich entsprechend der Großbuchstaben auf der Tastatur wiedergeben. Diese Zeichen stehen in nahezu allen PC-Zeichensätzen zur Verfügung, sodass damit problemlos Ordnungssysteme und Verzeichnisse in Word-Dokumente oder Excel-Tabellen erstellt werden können.

Darüber hinaus gibt es aber auch spezielle Zeichensätze bzw. Zeichentabellen, die individuell in bestehende Texte oder Tabellen eingefügt werden können. Römische Zeichen sind beispielsweise in der Schriftart Arial Unicode MS zu finden.

Das Verständnis für das römische Zahlensystem erfordert einiges an Übung. Durch eine geschickte Aneinanderreihung unter Berücksichtigung der Rechenregeln lassen sich alle arabischen Zahlen damit darstellen. In heutiger Zeit finden diese Zahlen vornehmlich zu Ordnungszwecken noch Verwendung. Mithilfe einer Übersichtstabelle wird das Konvertieren von arabischen Zahlen in römische Ziffernfolgen wesentlich erleichtert.