So lässt sich der Rücken mit einem Kinesio-Tape richtig tapen

So lässt sich der Rücken mit einem Kinesio-Tape richtig tapen

21 Dezember 2020 0 Von Alicia J.

Zu den häufigsten Erkrankungen der Deutschen gehören die Rückenschmerzen. Einige leiden kontinuierlich darunter, wobei dies meist auch auf eine häufig sitzende Tätigkeit zurückzuführen ist. Aber auch altersbedingt treten diese Schmerzen an der Wirbelsäule auf. Bei jüngeren Menschen sind eher Verspannungen anzutreffen. Viele nutzen physiotherapeutische Maßnahmen. Eine interessante Alternative stellen die bewährten Kinesio-Tapes dar.

So wird der obere Rücken mit einem Kinesio-Tape versehen

Rückenschmerzen können von langer Schreibtischtätigkeit mit auf den Bildschirm gesenktem Kopf herrühren. Eine gebeugte Haltung ist für unsere Wirbelsäule schädlich. Es kommt zu Verspannungen und Schmerzen im Schulter- und Nackenbereich. Mit einem Kinesio-Tape lässt sich die angespannte Muskulatur entlasten. Gleichfalls hilft ein solches Tape, dass eine gerade Körperhaltung eingehalten wird. Bei jeder Kopfdrehung ist die Wirkung eines solchen Tapes spürbar.

Für das Tapen des Rückens werden ein gerades Kinesio-Tape sowie ein Y-förmiges Tape benötigt. Bei dem Y-Tape handelt es sich im Grunde um ein gerades Tape, welches bis zu einem bestimmten Punkt in der Mitte eingeschnitten ist. Die Enden sind kreisrund und müssen meist nicht mit der Schere noch abgerundet werden.

Zuerst wird das Y-Tape verwendet. Der zusammenhängende Teil des Bandes wird am oberen Ende des Schulterblatts befestigt. Wichtig ist, dass hierbei der Kopf zur entgegengesetzten Seite, also nach vorne geneigt wird. Das Kinesio-Tape wird nicht allzu straff in einer kreis- bzw. bogenförmigen Bewegung bis zum Ansatz des Haares hochgezogen. Das zweite Ende wird auf der anderen Seite ebenfalls bis zum Haaransatz nach oben gezogen. Im Nackenbereich bildet sich die gewünschte Y-Form.

Nun wird das zweite Kinesio-Tape in gerader Ausführung verwendet. Dieses wird auf der Basis des Y-Tapes geklebt. Dies bedeutet, dass das zweite, gerade Tape genau dort aufgeklebt wird, wo sich die beiden Enden des Y-Tapes teilen. Ideal ist es, wenn der Behandelnde einen Rundrücken macht. Dadurch wird eine bessere Stabilität und Straffung erreicht. Anzumerken ist, dass für ein solches Tapen immer eine Hilfsperson benötigt wird.

Auch der mittlere Rücken lässt sich gut tapen

Viele Menschen leiden unter Verspannungen im mittleren und oberen Rückenbereich. Auch hier kann ein Kinesio-Tape weiterhelfen. Die Anwendung ist relativ einfach. Zunächst werden drei Streifen mit einer ungefähren Länge von 20 cm benötigt. Der Betroffene sollte eine Hilfsperson hinzuziehen, da er alleine seinen Rücken nicht mit einem Kinesio-Tape bekleben kann. Zudem ist es wichtig, dass sich dieser nach vorne beugt und einen Rundrücken macht.

Nun werden links und rechts der Wirbelsäule im mittleren Rückenbereich zwei Tapes unter straffen Zug aufgeklebt. Die letzten Zentimeter sollten jedoch ohne Zug aufgeklebt werden, damit das Band besser auf der Haut hält. Das dritte Tape wird nun horizontal in der Mitte der beiden zuerst aufgeklebten Tapes befestigt. Dieses sollte ebenfalls unter starkem Zug aufgeklebt werden.

So wird der untere Rücken mit einem Kinesio-Tape behandelt

Im Lendenwirbelbereich kann es durch langes Sitzen zu Schmerzen kommen. Meist sind es jedoch nicht die Lendenwirbel selbst, die Probleme bereiten, sondern eher die verspannte Muskulatur in diesem Bereich. Diese verläuft in unmittelbarer Nähe der Wirbel.

Bei Verwendung eines Kinesio-Tapes im unteren Rückenbereich können Sie die Muskeln unterstützen, sodass die Belastung sich besser aushalten lässt. Die Verspannung selbst wird hierdurch nicht sofort gelockert. Es werden vier Tapes benötigt. Auch hierbei beugt sich die zu behandelnde Person nach vorne und bildet einen Rundrücken.

Die vier Tapes werden sternförmig im unteren Rückenbereich direkt über der Wirbelsäule aufgeklebt. Hierbei ist es wichtig, dass mit maximalem Zug gearbeitet wird. Nur so lässt sich die beste Wirkung erzielen.

So lässt sich der Ischias tapen

Bei vielen bereitet der Ischias-Nerv Probleme. Zur Behandlung mit einem Kinesio-Tape sollte sich die betroffene Person wieder nach vorne beugen und einen Rundrücken bilden. Dadurch dehnen sich die Muskeln im unteren Bereich.

Ein langes Tape wird in horizontaler Linie quer über die Wirbelsäule geklebt. Dabei sollte ein starker Zug erfolgen. Ein kürzeres Tape wird in einem 45 Grad Winkel von der Poseite über das erste Tape bis hin zur Wirbelsäule gelegt. Auch hierbei ist ein starker Zug sehr wichtig. Nun wird das dritte Tape zur Hand genommen. Dieses wird wie das zweite Tape auf der anderen Seite verklebt. Nur so kann eine zuverlässige Entlastung gewährleistet werden.

Weitere Tipps zum richtigen Anlegen eines Kinesio-Tapes

Wer seinen Rücken tapen möchte, der benötigt unbedingt eine Hilfsperson. Nur so wird ein Verdrehen oder ein falsches Verkleben verhindert. Wichtig ist, dass ein Kinesio-Tape nur auf völlig fettfreien und sauberen Körperstellen aufgeklebt wird. Die vorherige Verwendung von Cremes oder Ölen ist zu vermeiden.

Ebenso sollten die Haare am Rücken, soweit vorhanden, entfernt werden. Zu beachten ist, dass die Haare am besten einen Tag vorher entfernt werden, da es ansonsten auf der wunden Haut durch das Tape zu Hautirritationen kommen kann. Schließlich ist darauf zu achten, dass sämtliche Kinesio-Tapes an den Enden nicht unter straffen Zug aufgeklebt werden. Wenn die Enden locker aufgelegt und angepresst werden, halten diese noch besser auf der Haut.

Übrigens spielt die Farbe eines Kinesio-Tapes bei der Behandlung keine Rolle. Hier kann jeder nach eigenem Geschmack vorgehen.

Um Rückenschmerzen zu lindern, kann ein Kinesio-Tape sehr gut helfen. Selbstverständlich ersetzt eine Behandlung mit einem Kinesio-Tape nicht die Therapie eines erfahrenen Physiotherapeuten. Ein solches Tape kann diese Behandlung in Absprache aber sehr gut ergänzen. Wie zuvor dargelegt, gibt es zahlreiche Körperstellen auf dem Rücken, die sich mit einem solchen Tape versehen lassen. Ein Kinesio-Tape entlastet die Muskeln und fördert zugleich die Durchblutung. Dadurch wird der mögliche Heilungsprozess beschleunigt.